Geschichten aus dem Altarghsheim…

Es ist kein Geheimnis mehr, aber ich bin alt. Ok – noch nicht methusalemartig alt, aber auf dem besten Weg dahin *röchel* und deswegen folgt ein Eintrag aus dem Altenteil zum Thema: Feiern im hohen (?) Alter

Ich – kann – nix – mehr – ab…wo ich früher noch von Freitag bis Sonntag früh nur zum sporadischen Pennen aus der Disco heim fuhr und ansonsten extrem zum Erhalt der heimischen Brauerei beigetragen habe, bringt mich heute schon ein Abend um, an dem ich mal ein paar Bier mehr trinke. Ganz nebenbei habe ich mir früher noch während des Feierns fröhlich eine Zichte nach der nächsten angesteckt und trotzdem noch montags frisch beschwingt in die Schule bzw. zur Arbeit gefahren, ohne größere Ausfallserscheinungen. Gut – irgendwann hab ich die Raucherei sein gelassen, was mich dahingehend nach Vorne gebracht hat, als das ich auch noch zwischen 25 und 30 einiges wegstecken konnte. Seit dem allerdings geht es – gefühlt – stetig bergab. *röchel* Wenn ich mir dazu noch überlege, dass ich des öfteren eine Woche lang unterwegs war, um sowohl Sport zu treiben als auch zu feiern und es da geschafft habe, am nächsten Morgen (wie gesagt – 5 Tage am Stück) aus meinem Zelt zu springen und mich sogleich in die Halle des Trainings zu begeben und da tatsächlich auch noch ’ne passable Figur ab zu geben, obwohl ich mir am Vorabend alles hinter den Knorpel gegossen habe, was verfügbar war, so scheint das heute undenkbar…

Saufe ich am Samstag, ist der Sonntag für mich gelaufen. Komplett. Der Montagmorgen dann gleich noch mit. Eine unendliche Welle der Blümeranz sucht mich heim und mein Hirn meldet fortwährend nur noch Schmerz. Gefühlt ist mein Hirnwasser verdampft und mein Verdauungstrackt ein in sich verschlungener Haufen voll glühender Lava und wenn ich mich nicht instant übergeben muss, dann verbringe ich den großteil des Tages damit zwischen Sofa und Bad hin und her zu robben…Ganz groß war der Fehler neulich auf der Hochzeitsfeier einer Freundin, als ich mich im Wahn der vermeintlichen Jugend dazu hinreißen lies nochmal eine zu rauchen. Großer und gleichermaßen grober Fehler…nicht nur, dass ich am folgenden Abend noch immer nicht zur gefahrlosen Nahrungsaufnahme bereit war, nein, ich habe gefühlt noch Tage danach von dem Ding husten müssen. Gut…immerhin ist der „Lerneffekt“ hier nachhaltiger, als beim Bier (ich trinke NIE wieder…*hust*) und ich wurde darin bestätigt, dass es nicht die schlechteste Idee war, die Qualmerei zu lassen, aber trotzdem. Eine Kippe und ich war am Sack. Umfassend. Ich vergas nämlich gerade zu erwähnen, dass ich auch das Gefühl hatte, dass ich von jetzt auf gleich auf einmal rotzenvoll war…stieg mir irgendwie alles zu Kopf…

Aber ich schweife ab…also – ich bin alt und ich kann nix mehr ab…grausame Erkenntnis das. Jetzt, wo ich unter der Woche schon jeden Tag Müsli fresse und Tee trinke sowie diesen Sommer mal mit Vorsatz 6 Wochen am Stück Nullkommanullnix getrunken habe, hatte ich mir eigentlich eine eklatante Verbesserung meines Allgemeinzustandes erhofft. Gut – positiv zu bewerten ist, dass es nicht schlechter geworden ist, aber dennoch ernüchtert mich die Tatsache im doppelten Sinne, dass es eben auch nicht besser wurde. Gefühlt zumindest. Aber wahrscheinlich muss man irgendwann froh sein, wenn man einen gewissen Status einfach nur halten kann. Der güldene Mittelweg scheint mir hier erstrebenswert, da ich Bier nämlich prinzipiell deswegen gerne trinke, weil ich es mag. Bis auf dem meisternden Jäger kann man mich auch nicht mit Hochprozentigem locken und wir gehören auch nicht zu diesen „hach Schatzi, lass ma‘ romantisch ein Weinchen (WeinCHEN…wenn ich DAS schon höre…) auf der Terasse trinken…“ Pärchen, die sich ’n Wunderbeutel anhängen, weil sie sich mit ihren Pseudosommelierssprüchen irgendeine Plörre aus’m goldfischglasartigen Monsterkelch reinschütten und dabei alles total toll finden…Nunja. Ich mag Bier. Und ich muss krückstockschwenkenderweise gestehen, dass wir seit ein paar Monaten auch immer ’ne Kiste Alkfreies am Start haben, falls mich/uns der Bierdurst überkommt, aber so richtig richtig ist das auch nicht. Also nur die Plörre kann keiner Saufen…also ausschließlich…

Trotz allem…ich bin unwesentlich deprimiert. Neulich war Kirmes. Megamonstermasterkirmes. Toller Abend eigentlich. Lecker Bier. Und Gummibärchenschnaps. Alles gut…bis auf die Tatsache, dass ich am nächsten Tag ein körperliches Wrack war. Gar nicht mal nur wegen der Getränke, sondern, weil ich – mal wieder beseelt von meinem jugendlichen Gefühl – Fahrgeschäfte befuhr, die mich umbrachten. Mir tat alles weh. ALLES. Traurig. Wenn man bedenkt, dass ich so viel Kohle da gelassen habe, nur damit ich am nächsten Tag zusätzlich zu nem dicken Kopp auch noch Rücken und diverse andere Zipperlein hatte. Ehrlich gesagt fühlte ich mich, als ob mich’n Bus überrollt hätte und dabei habe ich nichtmal die übelsten Kotztrommeln befahren sondern noch halbwegs moderat rotierenden Krempel…

Am besten ich überlege mir für nächstes Jahr schonmal ’ne Strategie – Kamillentee trinken und in einem mitgebrachten Stuhl mit Flauschdecke am Wegesrand sitzen und Leute beobachten. Letzteres mache ich ohnehin schon mit wachsender Begeisterung und auf der Kirmes ist das nach wie vor eins meiner Highlights…

aber das muss ich mal in einem anderen Eintrag verwursten, denn darüber könnte ich mich auch in epischer Breite auslassen…ich nehme erstmal meinen Krückstock und und warte auf den Anruf meines Chefs (der fast 6 Jahre (!!!!!) jünger (!!!!!!!!!!) ist als ich…und wenn DAS nicht deprimierend ist, dann weiß ich auch nicht…

PS: ok…er ist jünger auf dem Papier…von Outfit und Benehmen möchte ich an dieser Stelle nicht reden…*hrhr*

PPS: vielleicht wird irgendwann wieder alles besser (?), wenn ich da an die Partys von Ommas und Oppas (rip) Kegelklub denke, die damals abgehalten worden sind, dann steht mir ein zweiter Frühling des Feierns noch bevor, wenn ich mal die 60 überschritten habe *röchel* und dann is vermutlich eh alles egal…

19 Kommentare

  1. *rofl* Ich kann dazu nur sagen: ES ISSOOOO! (Darauf ein dreifaches FuckFuckFuck!)

    …und ich trink gar nix mehr. Nicht den geringsten Schluck. Seit Jahren. Und rauchen auch nicht mehr. Seit Jahren. Aber iwie war ich fitter mit Anfang 20, als ich geraucht hab wie ein Schlot und gesoffen wie’n Loch.
    (Allein die Wochenenden…Freitag arghbeiten, anschließend heim, partyfein machen, ab ~ 18 Uhr vorglühen, ab 20 glühen, ab max Mitternacht so richtig glühen, bis in den frühen Morgen. Bei Sonnenaufgang heimkommen, 4-5 Std Rausch ausknacken, aufstehen, bisschen chillen, partyfein machen und alles von vorn. XD
    Montag wieder völlig fit auffe Arghbeite gehoppelt. *sfz*

    Ja, man wird vernünftiger, aber der Körper siecht trotzdem dahin. Frustig ist das. – Inzwischen bringt mich schon eine zu lange Nacht (also Pennengehen nach ~2 Uhr) auf den Stand einer durchzechten Nacht. =.=

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      1. Ich tröste mich damit, dass ich zumindest sportlich noch etwas besser drauf bin bzw. da noch keine Abstriche machen muss…aber das war’s dann auch…

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  2. Woa, du bisja wirklich alt! :shock: :oops:
    Tja, irgendwann ist halt Schluss mit lustig, und der Ernst des Lebens beginnt. Erst wenn der vorbei ist, feiert es sich wieder befreit(er) : :mrgreen: ;)

    Mach dir wegen Cheffe mal keinen Kopf, das sorgt nur für Falten und Bauchkrämpfe. :(

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    1. Wegen des Chefs mache ich mir keine Sorgen ^^ da deprimiert es nur nebenbei, dass das „Bürschchen“ so viel jünger ist, als ich…ansonsten fühle ich mich zumindest nach ner Kiste Bier nicht nur alt sondern ziemlich tot…gerade eben gehts aber ;-)

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      1. Ja, aber was ist der Preis? Schnurstracks dazu ausgebildet worden, zu managen und zu (s)cheffeln? Klar, der macht fett Kohle, aber ist es das wert?

        Ach, du hattest gerade nur ein Sixpack? :mrgreen: ;)

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  3. Ganz eindeutiger Fall von zu wenig Training. Rauchen ist bä, sowieso. Aber wegen ein paar Bier oder einer kurzen Nacht so am Arsch zu sein, ist nur mangelndes Engagement, Frollein! Was soll ich denn sagen? Ich bin ja „noch“ älter als Duuhuu! Abgesehen davon, dass Sonntage eh stinken (weil gleich danach Montag, Sie wissen schon) und deshalb bestens zum Durchpennen geeignet sind.

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    1. …das sagen sie nur, weil sie mich nicht kennen @Training…definieren sie ein „paar“ Bier *hrhr* – ich rede hier nicht von 1-2 Pülleken – mein Problem ist, ich „kann“ keine halben Sachen…halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld – wenn ich losgehe, dann richtig und das endet dann meist (im Gegensatz zu vor 10 – 15 Jahren noch) in totaler Amarschigkeit -___-

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    1. Ich ahne, mir droht schlimmes…wobei sich Herr Argh noch wacker hält oO aber vielleicht reißt der sich ja auch zusammen und memmt noch nicht so „öffentlich“ ^^

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  4. Ahh….hier bin ich richtig! Bei mir fing es fast exakt mit dem Durchbrechen der 30er-Schallmauer an, dass ich schon auf kleinere Mengen Alkohol allergisch reagiere, wenn ich nen schlechten Tag hab und wenn ich nicht pünktlich ins Bett komme, dann hab ich nen Jet-Lag, der sich über ne ganze Woche ziehen kann.
    Rauchen hab ich vor über einem Jahr einfach sein lassen, weil mein kompletter Körper mir signalisierte, dass es absolut nicht ins Konzept passt. Bin danach noch ein Mal Rückfällig geworden und hatte am nächsten Tag das Gefühl ne Grippe mit Hautausschlag zu haben. Und wo ich früher ne Kanne Kaffee zum Abend saufen konnte und trotzdem nen entspannten Schlaf hatte, liege ich heute wach und frage mich, was der Mist jetzt schon wieder soll……..ich könnte diese Liste ewig fortführen. ;)
    Ich würde sagen, dass du das Programm durchziehst, wie ich es hier lese – ist schon ziemlich genial! Ich ziehe den Hut vor so viel Aktivismus.
    Cheffe: manche Menschen möchte ich einfach nicht mit mir vergleichen. Einfach nicht meine Welt, mein Tempo, meine Prioritäten…und dann möchte ich auch nicht wissen, warum andere in meinem Alter an der Karriereleiter an mir vorbei sind.

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    1. …ich bin nicht alleine *schweissabtupf* immerhin! GZ zum Rauchstopp – kommt immer gut, wenn man’s denn packt, also von daher *pompomschwenk* mein Bier lasse ich mir nicht versauen, aber irgendwie muss ich noch rausfinden, wie ich den Mangel an „Wohlsein“ am nächsten Tag verbessern kann…

      @Chef – hast ja recht…und mal unter uns geht der als Typ auch einfach gar nicht, aber das ist sein Bier (da ham’was wieder…Bier!!! *burps*) und ich muss ja mit dem gezz so nix anfangen können, so lange er mir mit seinem hochgestochenen Geschwurbel und seinen Plänen nicht auf den Senkel geht…

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      1. Dazu fällt mir ein, dass ich mir irgendwann mal angewöhnt hab, die gleiche Menge an Alk auch nebenher in Nicht-Alk zu trinken. Seit dem hab ich keinen Kater mehr gehabt, weil das System einfach alles besser verarbeitet hat.
        Chef: Oh Goooottt…das sind die Schlimmsten!!! Totalverpeilte und Hochgetrabte. Alle samt nervig! Keks?

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      2. …ich glaube der ist beides auf einmal ^^ das mit den „Ausgleichsmengen“ hab ich versucht, aber nicht geschafft…also technisch und mengenmässig

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      3. Ok, dann bin ich kein kompetenter Ratschlaggeber mehr! Mit etwas größeren Mengen kenne ich mich nicht auf, da ich schon mit 16 eine so deutliche Erfahrung gemacht habe, dass ich eh in Punkto Alk vorsichtig geworden bin. Diese Übelkeit muss ich nicht noch mal haben.

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      4. Wie gesagt…ich trinke auch nur Bier. Von allem anderen sehe ich bis auf ein Glas dann auch ab…aus Gründen. Immerhin das hab ich gelernt ^^

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